Freitag, 6. Februar 2009

Der Olli ist zurueck.

6 Wochen können schnell vergehen. Nach meinem Gefühl. Es war eine sehr schöne Zeit und ich habe mich auch gut erholt. Von wem oder was? Hm, schwer…wohl von allem ein bisschen und im Endeffekt ist Zeit die man mit Freundin, Familie und Freunden verbringt, ja meist eine Art Erholung oder sollte es zumindest sein. Ich hatte das Glück, das es so war und kann nur sagen: Danke.

Nun bin ich also wieder hier. Die Abreise ist mir doch merklich schwerer gefallen als sonst, wobei die lange Zeit sicher eine Hauptrolle gespielt hat. Es gab zusätzlich auch ein paar andere, eher berufliche Gründe, nur darauf werde ich öffentlich lieber nicht eingehen. Hier hat sich auf den ersten Blick nicht viel verändert. (Warum erwartet man das eigentlich immer irgendwie?) Meine Wohnung war so wie ich sie verlassen hatte und auch mein Auto wartete völlig unversehrt auf mich, das war nett von ihm. Die meisten Kollegen haben sich sehr gefreut, dass ich wieder da war. Ein schönes Gefühl. Die Sekretärin kam auch sofort zu mir und fragte mich in fast perfektem Englisch ob ich am ersten Arbeitstag gleich mit zum Schwimmen kommen möchte. Sie hatte sich die Frage extra aufschreiben lassen, das fand ich ziemlich süß. Es ist hier wohl nun so, das fast die ganze Finanzabteilung einmal in der Woche zum Schwimmen geht. Allerdings musste ich sie enttäuschen, eine Badehose hatte ich leider so ganz zufällig nicht bei mir und irgendwie wäre mir das im russischen Winter auch als letztes eingefallen mitzunehmen. Ich gebe zu eindeutig mein Denkfehler.

Im meinem Büro, in dem nach Deutschen Sicherheitsvorschriften sicher nur maximal 2 Leute sitzen dürften, da man sonst bei Brand-, Erdbeben-, Hochwasser- oder aber Flugzeugabsturzkatastrophen aus Platzmangel nicht rechtzeitig fliehen könnte, sind wir nun zu Viert. Cool. Eine der klugen Weißheiten im Leben besagt ja, das Alles auch seine guten Seiten hat. Und ja, das stimmt. Vier Leute die nun Körperwärme abgeben! Es ist tatsächlich nicht mehr so kalt in dem Büro. Großartig. Oder liegt es doch daran, dass es nur noch um die Null Grad draußen sind? Ich mag mir im Moment gar nicht vorstellen, was wohl im Sommer passieren wird…wenn die Wärme kommt!

Mit meinem Arbeitsvisum scheint es immer noch nicht ganz optimal zu laufen, eher suboptimal und auch das ist noch übertrieben. Ich versuche mal zu beschrieben, was passiert sein soll. Wobei ich gleich erwähnen möchte, dass ich es selbst nicht mehr verstehe, falls ich das je hatte. Für mich wurde nun ein Visum in Voronezh beantragt. Dafür musste u.a. mein Jobtitel benannt werden. Unsere Rechtsabteilung hat „Finance Controller“ angeben. Das stimmt zwar nicht wirklich, ist mir aber auch egal. So und nun wird es undurchsichtig. Im letzten Jahr hatten sie bereits ein Visum in Moskau beantrag, welches abgelehnt wurde. Auch dort musste der Jobtitel in den Endlosformularen aufgeführt werden. Laut Aussage, konnte man allerdings nur vorgegeben Jobnamen verwenden, so dass sie „Controller“ wählten. Als nun jemand aus der Moskauer Behörde in Voronezh angerufen hat um nachzufragen ob sie dort einen neuen Antrag vorliegen haben wurde das verneint, obwohl hier eine Empfangsbestätigung vorliegt. Schlussfolgerung der Visabehörde in Moskau, kein Antrag und somit kein Visumprozess. Alles ein logischer Ablauf. Wer nun den Grund weiß, melde sich bitte bei mir. Für solch fähige Leute, wäre hier sicher noch ein Job frei. Denn, es lag an dem Wort „Finance“. Die Moskauer fragten scheinbar nach einem „O.Lins – Controller“. Nur den gab es hier ja nicht. „Controller“ und „Finance Controller“ sind nun mal nicht das Gleiche im russischen Behördendschungel. Wie viele „O. Lins“ sich allerdings gerade in Russland um ein Visum bemühen kann ich nur vermuten, es müssen ja Hunderte sein, wenn schon der Jobtitel das ausschlaggebende Identifizierungsmerkmal ist. Alle sind nun zurück auf Los und das Spiel startet erneut. Ich glaube ich fange mal an die Tage runter zu zählen…Ich liebe dieses Land.

Wettertechnisch kann/konnte ich mich auch nicht beschweren. Es liegt Schnee und das machte alles gleich einwenig freundlicher. Noch. Denn pünktlich mit meiner Ankunft sind die sehr kalten Temperaturen für den Augenblick vorbei und es taut. Folge: Matsch. Überall. Gott ist das dreckig.

Soviel als ein erstes russisches Lebenszeichen in 2009.

Alles wird Gut.

PS: Sorry, das ich den angekündigte „Rockkonzert“ Bericht nicht geschrieben habe. Ich muss gestehen, dass es mir außerhalb Russland's etwas an Motivation gemangelt hat.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Olli, schön, dass man jetzt wieder
deine Berichte lesen kann. Das Visum lässt ja auf sich warten. Mr. Finance Controller, aber nächstes Mal nicht die Badehose vergessen!!!
Good luck, bye bye.

Anonym hat gesagt…

Hallo Olli,
da kommen richtig Erinnerungen auf.
Es gibt da auch ein Motto: Alles wird gut. Budjet.
Danke und Gruß.