Freitag, 20. März 2009

Kampf den Vieren auf Russisch…

Ich berichtete ja bereits, dass ich in der letzten Woche einen ungleichen Kampf gegen eine Erkältung verloren hatte. Diese stellte sich aber obendrein als äußerst hartnäckig heraus und so war ich auch nach meiner Rückkehr aus Deutschland alles andere als fit. Ich glaube einfach die Zeit war zu kurz, aber alle Flüge zu verlegen da überlegt man sich es schon zweimal ob man weiter gesund wird oder doch zurück nach Russland fliegt. In jedem Fall war ich immer noch sehr schlapp, kraftlos und mehr als froh, das endlich Wochenende war. Der Sonnabend war zu ertragen, aber Sonntag war es als ob jemand erneut den „Power-Stecker“ gezogen hätte….schrecklich. Wollte eigentlich mit meinem Kollegen Max den Tag nutzen, um auf ein paar Flohmärkte zufahren. Das musste ich leider absagen….er war nicht erfreut, aber natürlich hat er es verstanden. Dachte ich zumindest. Ich quälte mich so durch den Tag bis es plötzlich gegen 15 Uhr an der Tür klingelte. Der Monitor des Türöffners erstrahlte und zeigte ein Bild was mich erschrecken ließ. Es waren Max und Dimitri. Ich muss ehrlich gestehen, das ich nur dachte „das kann doch nicht wahr sein und bitte lass die schnell wieder gehen“. Ich wollte doch einfach nur meine Ruhe. Und so standen sie in meiner Tür, jeder mit 2 großen Tüten in der Hand und lachten mich an. So langsam, hatte ich eine Vorahnung. Als erstes drückten sie mir eine Flasche Wodka in die Hand und meinten, nun werden wir deine Erkältung mal auf Russische Art und Weise bekämpfen. Sie wollten Teller und begannen ihre Tüten zu leeren. Hervor kamen all die Dinge die man hier als Wodkahäppchen bezeichnet und zu jedem anständigen Wodka trinken dazu gehören. Eingelegte Tomaten, Knoblauch, Käse, Speck, Brot, geräucherter Fisch (für wen der nur war) usw. allerdings auch Honig, Obst und weitere köstliche Vitaminbomben die man sich selber selten kauft. Dann ging der Virenkampf auch schon los. Wir tranken sofort auf meine Gesundheit, es gab reihenweise guter Ratschläge was ich wie Essen und Trinken soll und warum welche Wirkung einsetzten wird. Unterbrochen immer wieder durch einen Tost. Wodka auf nüchternen Magen ist auch ganz großartig. (Wenn jemand ein ähnliches Erkältungsproblem hat und die Wodkasorte wissen möchte, eine Mail an mich genügt) Die Schwäche aus meinem Körper verschwand proportional zur eingesetzten Menge Wodka und wir wurden alle drei immer „gesünder“;-)

Es war ein wirklich Super Nachmittag. Wir hatten viel Spaß und ich war ganz angetan, das die beiden ihren Sonntag geopfert haben um mich gemeinsam gesund zu „trinken“. Das hatte ich nicht erwartet und es war mehr als nett. Ach ja, geholfen hat es auch. Am Montag fühlte ich mich bedeutend besser.

Alles wird Gut

PS: Einzig, es bestätigte sich erneut, ich bin kein Nachmittagstrinker. Ich mag es nicht. Im Allgemeinen bekommt man es ja selber nie so ganz genau mit, wenn der Körper wieder ausnüchtert, diesen Zeitraum verschläft man ja. Das war hier nun anders. Nachdem sie gegangen sind setzte der Abbau des Alkohols ein. Schrecklich. Der Kopf brummt, Durst ohne Ende und ein Gefühl als ob einem schwindelig ist vom zu vielen Karussell fahren. Was tut man seinem Körper doch nur an? Die Konsequenz ist für mich ganz klar: wenn möglich Wodka erst nach 18 Uhr:-)




6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein netter Besuch...die Russen suchen und finden doch immer einen Grund zum Trinken;o)
Aber: Hauptsache wieder gesund!!!

Anonym hat gesagt…

Hi, Olli, das nennt man russische Gastfreundschaft. Solche Freunde
wünschte ich mir im Kreis Verden. Ich kann mich nicht erinnern einen
derartigen Krankenbesuch bekommen zu haben. Russischer Wodka scheint eine sehr gute Medizin zu sein. Habe am Mittwoch mein erstes Kul-Tour Treffen in der Ständigen Vertretung in der Böttcherstraße. Dort werden wir das deftige Essen mit Kölsch begießen. Vielleicht spendiere ich ja einen russischen Wodka. Na - dann weiter: Nastrowje !!! ( lautgetreu ) Stimmt die russische Rechtschreibung ? Bis bald ........

Anonym hat gesagt…

So einen netten Besuch läßt man sich doch gefallen. Ich glaube, dass sind echte Freunde, auch wenn es dir nicht gut ging. Aber über Unannehmlichkeiten muss man hinwegsehen. Den Tisch gedeckt und los ging es, oh wie würde ich mich darüber freuen. Vielleicht habe ich auch mal das Glück.

Anonym hat gesagt…

Was gibt es Neues aus Voronezh???
Der Kampf gegen die Viren ist schon 4 Wochen her!!!

Anonym hat gesagt…

Der Olli ist wieder in Voronezh...nun bald mit gültigem Visum! Wo sind die neuen Geschichten?!? Möchte wieder was lesen: Her damit!!!

Anonym hat gesagt…

Lieber Olli, für die lieben Grüße zum Muttertag möchte ich mich nochmals recht herzlich bedanken. Es war eine tolle Überraschung. Nun bist du ja wieder in Voronezh gut gelandet, dafür viel Spass und liebe Grüße.